Klar strukturiert und geometrisch komponiert, nachdenklich und ruhig, aber auch voller Witz und Augenzwinkern, so lassen sich Olmos Fotografien in einem Satz zusammenfassen. Die Momente und Eindrücke die er auf den Straßen dieser Welt sammelt sind nah ohne aufdringlich zu sein, persönlich ohne voyeuristisch zu sein. Immer ausreichend Distanz wahrend, um nicht mehr als nötig durch die Anwesenheit der Kamera das Geschehen zu beeinflussen. Die intendierte Botschaft ist oft subtil, der Holzhammer bleibt eingepackt. Der Betrachter wird eingeladen, die Bedeutung für sich selber festzulegen.
Schon beim Drücken des Auslösers und durch die anschließende Bildbearbeitung weist Olmo seinen Fotografien eine eigene Richtung oder Intention zu und der fotografierte Augenblick, der bereits im Moment des Entstehens Teil der Vergangenheit wird, kann sich dieser Interpretation nicht entziehen. Diese Deutungshoheit tritt Olmo mit der Veröffentlichung an die Schauenden wieder ab. Aber ein Werk ansehen ist dabei immer nur der erste Schritt. Der zumeist automatisch stattfindende zweite Schritt, das Gesehene zu verarbeiten, lässt die „Zuschauer“ zu aktiven Rezipienten werden, die dem Werk dadurch erst eine für sie gültige Bedeutung verleihen. Die Rezipienten sind im wahrsten Sinne des Wortes eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen.
In letzter Zeit wendet sich Olmo vermehrt alten Drucktechniken, momentan vornehmlich der Cyanotypie, zu und verschmilzt somit die leichte Vervielfältigungsmöglichkeit der digitalen Fotografie mit der Individualität und Einzigartigkeit des analogen Zeitalters.
Neben der Auseinandersetzung mit dem Gesehenen vor und nach der Aufnahme ist auch die Zugänglichkeit einer möglichst breiten Gruppe von Interessierten zu seinen Arbeiten von großer Bedeutung. So vervielfältigt Olmo seine Arbeiten auf unterschiedlichste Weise von einfachen Postkarten über Fine-Art-Prints bis zu Edeldruck-Handabzügen.